Original Himbeer-Musikanten Unzhurst e. V.

Ottersweier-Unzhurst „Ein sagenhaftes Konzert“ präsentierten die „Original Himbeermusikanten“ Unzhurst bei ihrem traditionellen Frühjahrskonzert in der von Carolin Brunner und ihrem Dekorationsteam festlich geschmückten Festhalle. Vor 250 Besuchern bestimmten Titel von Helden, Märchen und Legenden das Programm. Der musikalische Leiter, Alexander Weber, hatte die Messlatte bei der Literaturauswahl mit anspruchsvollen Werken recht hoch gelegt. Am Ende gab es vom Publikum langanhaltenden Applaus, den die Akteure nicht nur als Zustimmung für die Aufführung der Musikstücke, sondern auch als Anerkennung für ihre zeitintensive Probenarbeit verstehen durften.

Der Konzertauftakt gehört in Unzhurst traditionell der Jugend. Unterstützt von einzelnen gestandenen Akteuren aus den großen Orchestern boten die Jugendlichen aus den beiden Traditionsvereinen mit ihren insgesamt vier Beiträgen aus der blasmusikalischen Mittelstufe ein für Jugendkapellen überdurchschnittliches Niveau. Selbstbewusst und zupackend intonierte das Ensemble unter der Leitung von Dominik Schäfer das von rhythmischen Synkopen in der Begleitung geprägte „Light up the sky“, während das zahlenmäßig vom Holz dominierte Orchester in der sinfonischen Dichtung „The first flight“ dynamische Finessen genüsslich ausspielte. Beim Medley „Eighties flashback“ mit einer Auswahl der erfolgreichsten Hits aus der Rock- und Popszene der Achtziger Jahre, unterstrichen die Musikerinnen und Musiker ihre Fähigkeiten, flexibel auf Tonart-, Rhythmik- und Charakteristikwechsel reagieren zu können.

Kraftvoll im Sound und verspielt bei den solistischen Einlagen agierten die Unzhurster Himbeermusikanten unter der Stabführung von Alexander Weber bei der Ouvertüre zu „Orpheus in der Unterwelt“. Die musikalische Dichtung um die Sage von Orpheus und Eurydike bestach durch ihren fulminanten Auftakt, eine feinjustierte Intonation bei den dünn besetzten Melodien und einem atemberaubenden Tempo beim finalen Höllen-Can-Can. Außergewöhnliche Klangfarben waren bei den Solopassagen mit einem aus der Familie der Oboe-Instrumenten stammenden Englischen Horn und einer Tin-Whistle-Flöte, gespielt von Saskia Meißner, zu hören, während der andere Solist, Rafael Czaja, seiner Klarinette sonore Klänge entlockte. In die dunkle Epoche des Mittelalters entführten die Unzhurster Blasmusiker bei Steven Reinecke`s „The Witch and the Saint“. Angeführt von einem großen Percussion-Team überzeugte das Orchester insbesondere im melodischen Mittelteil mit wohlklingenden Harmonien. Mit atemberaubendem Tempo und der rhythmischen Präzision eines schweizer Uhrwerks agierte Jonas Reinfried als Xylophon-Solist bei der musikalischen Höllenfahrt „The Xylo Hero“. Bei dem mit bekannten klassischen Ohrwürmern unter anderem aus der „Zauberflöte“ und „Wilhelm Tell“ besetzten Medley unterstrich Reinfried seine Klasse bei seinem Spiel mit zwei Holzschlägeln auf den hölzernen Klangstäben. Nach Tschaikowski’s Walzer „Dornröschen“ tauchte das Orchester bei der Filmmusik zu „Herr der Ringe“ ein in die dunkle Welt des Herrschers Sauron. Dramatische Passagen des bedrohlich wirkenden tiefen Blechs wechselten sich ab mit den hellen Tönen der Trompeten. Jessica Schultheiß bestach dabei mit einer im Ton kernigen und dennoch sehr melodischen Solo-Einlage. Die Saxophonistin, Birgit Metzinger führte nicht nur charmant und informativ als Moderatorin durch den Abend, sondern sie untermalte das große „Alladin“-Medley mit den bekanntesten Melodien aus dem Musical als Erzählerin. Mit dem „Kaiserin-Sissi“- Marsch setzte das Orchester einen stimmungsvollen Schlusspunkt hinter das „sagenhafte“ Frühlingskonzert.

Text und Foto: Ingbert Ruschmann

ABB: ru

BT: iru

Präzise Rhythmik in atemberaubendem Tempo bestimmten das Xylophon-Medley „The Xylo Hero“ mit Jonas Reinfried als Solist am Holzschlaginstrument.

Entführten ihre Gäste beim traditionellen Frühjahrskonzert in die Welt der Helden, Märchen und Legenden: Die „Original Himbeermusikannten“ aus Unzhurst